Prinzenwappen 1930 Joe Ganser Joe I. Rosenmontag 1930
Joe I. (Joe Ganser)
Die Wahl eines Prinzen Karneval stand zu Anfang des Jahres 1930 im Vordergrund der Beratungen.In der ehemaligen Stadtschänke im Steinweg (heute altes Kaufhaus Victor) saßen einige Herren des Elferrates bei einem Glas Bier, als plötzlich bei den Überlegungen für einen geeigneten Kandidaten der Name Joe Ganser fiel.Nach einigen, wenn auch schwierigen, Verhandlungen war die Frage gelöst und die Zusage wurde gegeben. Die künftige Tollität war allen wohl bekannt, als Schriftleiter der Stolberger Zeitung und Akzidenzdruckerei B.Linzen, 26 Jahre jung, eigentlicher Beruf: Lehrer.Die Proklamation in den Sälen des Hotels Scheufen war eine sensationelle Veranstaltung, die in Stolberg in dieser Form erstmalig aufgezogen wurde.In zungenbrechender Redewendung mit ausgesucht kompliziertem Text waren die ersten Prinzenworte an sein „Geliebtes närrisches Volk aus der Kupferstadt“. (Original Redemanuscript im Archiv erhalten) Der Rosenmontagszug,wegen des allgemeinen Umzugsverbotes des Reichsinnenministers dennoch durch Sonderantrag genehmigt, war, im Gegensatz zum Vorjahre, durch geradezu sommerlich-warmes Wetter begünstigt. Das Motto des Zuges: „Humor im deutschen Liede“ ergab eine Menge netter Ideen, die von vielen Vereinen und Stammtischen aufgenommen und in stabilen Waagenaufbauten verwirklicht wurden.So hatte jahrelang „der Krug zum grünen Kranze“ MGV „Liederkranz“ als Sommerlaube in einem Schrebergarten an der Vichter Strasse gestanden.
Ein hübscher Wagen „Die Lindenwirtin“, gebaut vom MGV Hilaria, gefiel allgemein. Der Kegelclub „Pudelei“ stellte als Fussgruppe eine „berittene“ Leibgarde für den Prinzen, und mit umgebundenen „Papp-Pferdchen“ trabten sie im Zuge mit.
Die „berittene Vorgängerin“ der Stolberger Prinzengarde
Ferry de Fries, Karl Malmendier, Jean Bürtin und viele andere waren dabei. Eine Wallensteiner Fussgruppe eskortierte den mächtigen Prinzenwagen und ließ sich von Peter Beißel als „Marketenderin“ mit flüssigem Brot versorgen.Dieser Karneval ging als einer der schönsten in die Historie unserer Kupferstadt ein.