Session 1935

Eduart I. (Eduart Hamacher)

Zu Beginn der Session 1935 ist die Erste Grosse vom Hotel Scheufen in das Rolandshaus übergewechselt, da die Saalverhältnisse hier geeigneter, vor allem größer und weiträumiger, waren.besonders der große Saal faßte mit der galerie bedeutend mehr Zuschauer.Die erste Große Sitzung mit Damen, bei der wieder Gustav Jacoby, Peper-Lemaire und viele andere Künstler auftraten, fand am 5 Januar statt. Ihr folgten am 15. und 19. Januar je eine Wohltätigkeitsveranstaltung. Bis zu 16. Februar hatte man den Namen der Tollität streng geheim gehalten. Elferrat und Prinzengardezogen nun auf und führten in Ihrer Mitte eine geheimnisvolle, mit weißem Schleier verhüllte gestalt, von der man annhemen durfte, es handele sich um die mit Spannung erwartete neue Tollität. Auf der Bühne angekommen, warf der Geheimnisvolle seine Hülle ab und entpuppte sich als der Fabrikant Felix Pelzer, der in bestem Stolberger Platt laut und vernehmlich erklärte: “ Ich bin et net!“ Nach diesem lustigen Intermezzo erschien Eduart I. (Hamacher) und hielt unter dem Jubel seiner Untertanen seine Thronrede <<An die Freude>>.

Thronrede Eduard I.

Ein Kuriosum seltener Art ist wohl, dass der neuernannte Bürgermeister Dr. Engelbert Regh durch Prinz Eduard in sein Amt eingeführt wurde und somit die erste Amtshandlung des Bürgermeisters die Empfangszeremonie für Sr. Tollität war.

Dr.Regh, urwüchsiger Kölner, brachte als Kunstmäzen für kulturelle Belange ebensoviel Verständnis auf, wie für den Karneval, den er als Sohn der Domstadt von der Picke auf erlebt und gefeiert hatte. So war es denn auch nicht verwunderlich, dass die Karnevalisten in ihm einen verständnisvollen und hilfsbereiten Sachwalter fanden, dem der Auf- und Ausbau des vaterstädtischen Festes ein Herzensbedürfnis waren. Der Rosenmontagszug löste große Anziehungskraft auf die Bürgerschaft trotz des Winterwetters aus. prinz Eduard schreibt selbst in seinErinnerungsalbum: „Selbst der Himmel versagte diesem Zug seinen Beifall nicht! Er sandte weißes Konfetti!“

Trotz der schlechten Witterung säumten die getreuen „Untertanen“ den Zugweg.