Seit seiner Erstellung im Jahre 1929 ( dem Gründungsjahr der Gesellschaft) durch Hans Joust von der Schreinerei Joust, stellt das filigran gestaltete Sitzmöbel jedes Jahr im Januar den Mittelpunkt der Prinzenproklamation dar.
Hans Joust war ein Bruder des langjährigen aktiven Prinzengardisten Hubert Joust.
Durch seine wuchtigen Ausmaße von 2,05m Höhe und einer Sitzfläche von 0,80m x 0,80m, ist gewährleistet, dass selbst der beleibteste Narrenherrscher bequem Platz findet.
Die Stifter des edlen Möbels, welche auch auf der Rückseite des Stuhls verewigt wurden, sollen hier nicht unerwähnt bleiben. Jakob Ganser der Vater unseres legendären Joe Ganser sowie, einer der ersten Elferräte, Matthias Teutenberg (sein Ärmelwappen ziert unser Archiv) und unvergessen, ein Mitbegründer der Prinzengarde Leibgarde Sr.Tollität, Peter Beißel zählten zu den edlen Spendern.
Während alle Protokollbücher, Schriftstücke, Bilder und viele „Silbergeräte“ in der Auslagerung durch das Kriegsgeschehen in Werth restlos verloren gegangen waren, stellte sich erfreulicherweise heraus, daß im Hause „Uhren-Steffens“ noch eine Reihe Silber und auch der Thronsessel erhalten geblieben waren. Die nun 90 jährige Geschichte des Stuhls, einhergehend mit diversen Champagner-Feten und sonstige Anekdoten, welche hier für Immer und Ewig unter dem Mantel des Schweigens gewahrt bleiben sollten, sind auch eine Verpflichtung der heutigen Verantwortlichen der Gesellschaft, dieses prachtvolle Stück zu erhalten und zu schützen.
Das bedeutet nicht, dass es einer breiten Öffentlichkeit ab sofort in „entsprechendem Rahmen“ nicht zur Schau gestellt werden sollte. Fristete das Möbel in den vergangenen Jahrzehnten eher einem „Stuhl für Jedermann“, so hat die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem neuen Burgherren Serkan Sistermanns beschlossen, dem Stuhl seine Wertigkeit und seinen Stolz wiederzugeben. Nach einer umfassenden Restaurierung und Aufarbeitung 2019, wird dieser einen Blickfang im Rittersaal darstellen.
Es versteht sich daher von selbst, dass ab sofort 1 x im Jahrt nur einer den Stuhl in Beschlag nimmt und das ist die neue „Tollität“.