Session 1933

Will I. (Wilhelm Wiesemann)

Das Jahr 1933 brachte eine sensationelle Wendung.Durch die NS-„Machtergreifung“ trat eine große politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzung ein.Die bislang bestehenden Verbote und Einschränkungen von Veranstaltungen, sowohl im Freien als auch in geschlossenen Räumen, wurden grundsätzlich aufgehoben.In zwei großen Sitzungen, am 21.1 und 11.2, die Joe Ganser vor ausverkauften Sälen im Hotel Scheufen mit auswärtigen und einheimischen Kräften, ja sogar mit Aktiven der Gesellschaft: F.Nagelschmitz, P.Offergeld und E.Strauß, leitete, herrschte beste Stimmung. Auch ein Prinz, Will I. (Bankdirektor Wiesemann), bestieg wieder den vakanten närrischen Thron und war Mittelpunkt des karnevalistischen Geschehens. Während Tollität am Rosenmontag in „seinem Palais“ einen Empfang gab besuchte er gegen 11 Uhr Bürgermeister Dobbelmann,um gegen 14 Uhr am Rosenmontagsumzug teilzunehmen.

Der „Palais“ seiner Tollität in der heutigen Rathausstraße 57!
Stippeföttche der Prinzengarde zu Ehren seiner Tollität!

In der oberen Zweifaller Straße, am Restaurant Hoube‘ (heute Prym-Werke), formierte sich der Zug, dem umfangreiche Vorbereitungen vorausgegangen waren.Die elegant aufgemachte Programmschrift vermeldet: Protektor wurde Herr Bürgermeister W.Dobbelmann. Dem Ehrenausschuß gehörten 50 Herren aus Industrie, Handel, Ärzteschaft und der gesamten Bürgerschaft an, die den Zug finanziell sicherten.Die Organisation lag in den Händen von Joe Ganser und Julius Reichard. Mit 61 Programmpunkten, die sich aus Wagen, Fußgruppen und Musik-Corps zusammensetzten, war dies wohl einer der größten Züge, die man bisher in Stolberg sah. Und das alles unter dem vielsagenden Zeit-Motto „Wir kurbeln an!“ Das vierjährige Söhnchen des Prinzen „Sr.Winzigkeit Helmut I.“ war eine echte Miniausgabe.

Sr. Winzigkeit Helmut I. (Wiesemann)

Innerhalb der Prinzengarde hatte sich im zweiten Jahre des Bestehens einiges geändert. An Stelle von Franz Schuhmacher wurde Adolf Creutz Kommandant, Ferry de Fries fungierte als Tanzoffizier und als neue Gardisten gesellten sich Ernst Cottmann, Karl Malmendier, Etienne Sieben, Willi Welter und Hubert Joust hinzu.Die Prinzengarde bildet nunmehr die zweite große Formation neben dem Elferrat innerhalb der Ersten Großen. Das Fischessen am Aschermittwoch im Hotel Ortmann schloß offiziel den Karneval 1933 ab.

„Der“ Mariechen „Leo“-nore“ (Derichs)
mit „ihren“ Stabsoffizieren Heinz Weber (li.) + Ferry de Fries (re.)
Große Sitzung im Hotel Scheufen
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Prinzenwagen im Steinweg